Diese Frage beschäftigt viele Musikbegeisterte, dabei sagt sie über die klanglichen Leistungen eines Lautsprechers nahezu gar nichts. Schnell verbindet man Watt beim Lautsprecher mit PS beim Auto. Wenn der Gedanke konsequent durchgeführt würde, ginge die Rechnung sogar auf. Denn beim Auto reden wir vom „Antrieb“, klassische Passivlautsprecher benötigen einen Antrieb, einen Verstärker – er ist sozusagen der Motor, nicht der Lautsprecher. Der Lautsprecher ist ein „Wandler“, der die elektrische Energie vom Verstärker, gemessen in Watt, in akustische Energie, gemessen in Dezibel, wandelt.
Hier kommt eine weitere wichtige Größe ins Spiel: der Wirkungsgrad. Er zeigt an, wie viel der zugeführten elektrischen Energie der Lautsprecher in Schall wandelt. Die Angabe erfolgt in der Regel über Dezibel bei einem Watt Eingangsleistung, gemessen in einem Meter Abstand vor dem Lautsprecher (dB/1W).
Werte um oder gar unter 80 Dezibel sind heute nicht mehr praxistaugleich – auch wenn es reihenweise Verstärker gibt, die passend hohe Leistungen erbringen. Werte ab 86 dB sind praxisgerecht, Werte darüber sind sehr gut. Hier passen nahezu alle handelsüblichen Verstärker.
Ist die Leistungsfähigkeit eines Verstärkers größer als die Belastungsangabe beim Lautsprecher, muss das nicht zwingend problematisch sein. Hohe Leistungen werden nur bei Signalspitzen gefordert. Kurzfristig verkraften Boxen auch Leistungen über den Norm-Angaben. Voraussetzung dafür ist, dass das Signal unverfälscht, also verzerrungsarm ist. Müssen Verstärker mit geringer Maximalleistung plötzlich heftige Signalspitzen verarbeiten, geraten sie schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit und fügen dem Signal enorme Klirrkomponenten zu („Clipping“). Diese schaden dem Lautsprecher und können im Extremfall zu seiner Überlastung, insbesondere im Hochtonbereich, führen. Werden dadurch Chassis thermisch überlastet, ist das kein Garantiefall.
Das kann auch für den Verstärker gefährlich werden, da unter Umständen der Nennscheinwiderstand (Impedanz) des Lautsprechers infolge eines überlasteten Chassis stark sinken kann.
Verstärker mit großzügigen Leistungsreserven bewegen sich selten in diesem Grenzbereich, sie „klirren“ weniger. AUDIO PHYSIC Lautsprecher sind so konstruiert, dass sie einen guten bis sehr guten Wirkungsgrad besitzen und damit für viele Verstärker infrage kommen. Wenn Sie einmal besonders laut hören möchten, achten Sie unbedingt darauf, dass die Klangsteller in Mittelposition stehen oder gar nicht im Signalweg sind und auch die Loudness-Funktion deaktiviert ist. Dann dürfte auch hohen Pegelfreuden kaum etwas im Wege stehen.
Der Lautstärkesteller gibt dabei nur sehr bedingt eine Information über die abgegebene Leistung. Ein Verstärker kann bereits überlastet sein, wenn der Lautstärkeknopf noch nicht einmal in Mittelposition steht.
Dies hängt von der anliegenden Spannung an den Eingangsbuchsen ab. Ein CD-Player liefert bei Vollaussteuerung 2 Volt Spannung. Das ist jedoch nur ein Normwert, an den sich nicht jeder Hersteller hält. Die Eingangsspannung an den CD-Buchsen des Verstärkers kann deutlich höher ausfallen. Insofern leuchtet ein, dass die Lautstärke bereits bei niedriger justiertem Stellknopf sehr hoch sein kann und der Verstärker unter Umständen bereits an seine Leistungsgrenzen gerät. Die Position des Lautstärkestellers gibt keine Auskunft über die tatsächliche Ausgangsleistung an.